sowjetischer Diplomat und Politiker; 1953 "Hoher Kommissar" der UdSSR in Berlin; 1954 einer der stellv. Außenminister; Leiter der sowjet. Delegation bei den Verhandlungen für strateg. Abrüstung in Helsinki; 1978 Botschafter in Bonn
* 16. Februar 1911 Krasnoslobodskoje/Gebiet Tambow
† 18. Dezember 1992 Köln
Herkunft
Wladimir Semjonowitsch Semjonow war Weißrusse.
Ausbildung
Er studierte mit Auszeichnung bis 1937 am Moskauer Tschernischewskij-Institut, wo er sich besonders mit deutscher Geschichte, Philosophie und Literatur befaßte. Für die Promotion arbeitete er über das Thema "Funktionseinheit der deutschen Philosophie und Geschichte".
Wirken
1938 wurde S. Mitglied der KPdSU. Im folgenden Jahr begann er seine diplomatische Laufbahn als Botschaftsrat in Litauen, ging aber im selben Jahr als Botschaftsrat nach Berlin, wo er als enger Mitarbeiter des Botschafters Dekanosow bis zum Kriegsausbruch 1941 wirkte. 1941-42 war er Chef der Europa-Abteilung III in der Moskauer Zentrale. 1942-45 hielt er sich in Spezialmission in Schweden auf. S. hatte damals die Aufgabe, Auskünfte über die Lage und Entwicklung in Deutschland zu beschaffen. Manche nehmen an, daß er mit der Widerstandsorganisation "Rote Kapelle" in Verbindung stand. In Schweden führte S. 1943 auch erfolglose Gespräche mit dem deutschen Diplomaten Peter Kleist in Richtung auf einen Separatfrieden.
Nach Kriegsende kehrte ...